In Zusammenarbeit mit georgischen Partnerorganisationen unterstützt das Projekt Familien mit behinderten Kindern in der ländlichen georgischen Region Kachetien, wo es wenig oder keine medizinisch/therapeutischen Dienstleistungen gibt. Dreimal jährlich finden in den Orten Tsnori und Gurjaani jeweils einwöchige Projekttouren mit unterschiedlichen Aktivitäten statt. Inklusive Kunstateliers wie Keramik, Musik oder Fotografie fördern die Talente der behinderten Kinder, ihrer Geschwister und der Kinder aus der Nachbarschaft. Den Eltern wird in Workshops oder Sprechstunden praktisches Wissen in den Bereichen Medizinische Grundpflege, Beschäftigungs-therapie, Schwieriges Verhalten, Sexualität, Advocacy vermittelt. Hausbesuche, also individuelle und intensive trainings in medizinischer Grundpflege bei den Menschen zuhause, unterstützen Familien mit schwerstbehinderten Kindern und kranken Familienangehörigen. Ausstellungen und Feste am Ende der Projektwochen ermöglichen es den betroffenen Familien, am gesellschaftlichen Leben des Ortes teilzunehmen.
Ausgebildete Persönliche Assistent:innen begleiten die Familien ausserdem über längere Zeit und arbeiten individuell mit dem behinderten Menschen an der Förderung seiner Selbständigkeit. Rollstühle und andere dringend benötigten Hilfsmittel werden beschafft und durch Orthopädietechniker:innen individuell angepasst. Gefördert wird ausserdem die Bildung von Elterngruppen, um gemeinsam und gut informiert für den Zugang zu medizinischer Unterstützung, Hilfsmitteln und zu Schule und Ausbildung zu kämpfen.
Ausgebildete Persönliche Assistent:innen begleiten die Familien ausserdem über längere Zeit und arbeiten individuell mit dem behinderten Menschen an der Förderung seiner Selbständigkeit. Rollstühle und andere dringend benötigten Hilfsmittel werden beschafft und durch Orthopädietechniker:innen individuell angepasst. Gefördert wird ausserdem die Bildung von Elterngruppen, um gemeinsam und gut informiert für den Zugang zu medizinischer Unterstützung, Hilfsmitteln und zu Schule und Ausbildung zu kämpfen.
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Der Projektname ist Programm und Prozess:
Meet
Das Projekt sucht die behinderten Kinder und ihre Familien dort auf, wo sie leben.
Dadurch lernt man die Menschen, ihren Lebensort, ihre Umgebung und ihre Lebenssituation kennen. Das behinderte Kind, seine Behinderung, seine Lernvoraussetzungen und seine Ressourcen stehen dabei im Zentrum. Durch dauerhafte Kontakte entstehen Vertrauen und Wertschätzung. |
Train
Den Müttern und vermehrt auch den Vätern der behinderten Kinder wird praktisches Wissen in den Bereichen Grundpflege, Kinästhetik/Massage und Beschäftigungstherapie vermittelt. Damit können Mütter und Väter die basale körperliche und seelische Grundpflege und Förderung ihrer Kinder selbständig durchführen. Ergänzend werden bei betroffenen Familien Hausbesuche gemacht, um vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen, die Förderung der behinderten Kinder individuell zu optimieren und dringend benötigte Hilfsmittel zu beschaffen.
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Encourage
Die Mütter und Väter werden ermutigt, ihre Kinder so zu fördern und zu begleiten, dass sie so weit als möglich ein selbstbestimmtes Leben führen und sich selber vertreten können. Begleitet werden die Workshops durch inklusive Kunstateliers für die behinderten Kinder, ihre Geschwister und Kinder aus der Nachbarschaft. Ausstellungen und Feste sollen betroffene Familien ermutigen, wieder stärker am gesellschaftlichen Leben des Ortes teilzunehmen.
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Träger des Projekts
Träger des Projekts ist der Verein MTE / Meet – Train – Encourage. MTE ist ein Verein gemäss § 60 ff. ZGB mit Sitz in Basel und wurde am 16.11.2017 in Basel gegründet. Die Projektleitung übernehmen Martin Haug und Fenja Läser.
Martin Haug – Lehrer/Heilpädagoge, fünf Jahre Humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit in Bangladesh, Thailand und Indonesien, langjähriger Leiter der Fachstelle «Gleichstellung und Inklusion von Menschen mit Behinderung» des Kantons Basel-Stadt.
Fenja Läser – Projektleiterin/Studentin, Studium in Internationalen Beziehungen und Geschichte. Drei Jahre Erfahrung in Projektleitung von Kunstprojekten und einem Projekt für Menschen mit Behinderung in Georgien bei artasfoundation, der Schweizer Stiftung für Kunst in Konfliktregionen.
Das Projekt steht unter dem Patronat von Heidi Tagliavini.
Heidi Tagliavini – Schweizer Botschafterin (em.), ehemalige UN-Sonderbeauftragte und Leiterin der Beobachtungsmission des Konflikts in Georgien, Leiterin der EU-Untersuchungskommission des Konflikts in Georgien.
Martin Haug – Lehrer/Heilpädagoge, fünf Jahre Humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit in Bangladesh, Thailand und Indonesien, langjähriger Leiter der Fachstelle «Gleichstellung und Inklusion von Menschen mit Behinderung» des Kantons Basel-Stadt.
Fenja Läser – Projektleiterin/Studentin, Studium in Internationalen Beziehungen und Geschichte. Drei Jahre Erfahrung in Projektleitung von Kunstprojekten und einem Projekt für Menschen mit Behinderung in Georgien bei artasfoundation, der Schweizer Stiftung für Kunst in Konfliktregionen.
Das Projekt steht unter dem Patronat von Heidi Tagliavini.
Heidi Tagliavini – Schweizer Botschafterin (em.), ehemalige UN-Sonderbeauftragte und Leiterin der Beobachtungsmission des Konflikts in Georgien, Leiterin der EU-Untersuchungskommission des Konflikts in Georgien.
ZielgruppeKinder mit (schweren) Behinderungen und ihre Familien, insbesondere die Mütter, immer mehr auch die Väter.
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Georgien
Das Projekt findet in Georgien, im Distrikt Kachetien (Tsnori und Gurjaani) statt. Es besteht die Möglichkeit, das Projekt in der Zukunft auf andere Orte in Kakhetien oder andere Distrike in Georgien auszudehnen.
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Partner in Georgien
Die lokale Projektleitung übernehmen aktive Mitglieder der Elterngruppen vor Ort: Tamta Kusrashvili und Nika Javashvili in Tsnori und Miranda Paikidze in Gurjaani.
Seit März 2019 arbeitet MTE im Bereich Hauspflege eng mit dem Therapiehaus Tbilisi bzw. dem Verein Mensch und Natur (Lali Zautashvili und Meri Vashakidze) zusammen.
Shukia Tschintscharauli, Pflegefachfrau und Mitgründerin der Elternorganisation Georgian Down Syndrome Association, ist für die Bereiche Hauspflege, Hausbesuche und Beschaffung von Hilfsmitteln eine sehr erfahrene und starke Partnerin.
Die Leiterin der Georgian Down Syndrome Association, Lia Tabatadze ist in Fragen des Projektmanagements eine wertvolle und zuverlässige Unterstützung, besonders für die lokalen Projektleitungen.
Im Bereich Persönliche Assistenz, Advocacy und Öffentlichkeitsarbeit ist die Organisation Hand in Hand wichtige Partnerin von MTE. Elene Kobidze und Sopho Mghebrishvili leiten das Projekt Persönliche Assistenz von Tiflis aus.
Die Festivals in Tsnori finden regelmässig in Zusammenarbeit mit dem Knowledge Café statt, einem Café, Bücherladen, Sprachkurs-Center und inklusiven Begegnungsort für unterschiedlichste Menschen aus Tsnori und Umgebung.
Seit März 2019 arbeitet MTE im Bereich Hauspflege eng mit dem Therapiehaus Tbilisi bzw. dem Verein Mensch und Natur (Lali Zautashvili und Meri Vashakidze) zusammen.
Shukia Tschintscharauli, Pflegefachfrau und Mitgründerin der Elternorganisation Georgian Down Syndrome Association, ist für die Bereiche Hauspflege, Hausbesuche und Beschaffung von Hilfsmitteln eine sehr erfahrene und starke Partnerin.
Die Leiterin der Georgian Down Syndrome Association, Lia Tabatadze ist in Fragen des Projektmanagements eine wertvolle und zuverlässige Unterstützung, besonders für die lokalen Projektleitungen.
Im Bereich Persönliche Assistenz, Advocacy und Öffentlichkeitsarbeit ist die Organisation Hand in Hand wichtige Partnerin von MTE. Elene Kobidze und Sopho Mghebrishvili leiten das Projekt Persönliche Assistenz von Tiflis aus.
Die Festivals in Tsnori finden regelmässig in Zusammenarbeit mit dem Knowledge Café statt, einem Café, Bücherladen, Sprachkurs-Center und inklusiven Begegnungsort für unterschiedlichste Menschen aus Tsnori und Umgebung.
Projektbericht
Nach einem einwöchigen Pilotprojekt im Oktober 2017 in Tsnori fanden im März, Juni und Oktober 2018 und 2019 sowie im März 2020 in Tsnori und Gurjaani jeweils zweiwöchige Projekttouren statt.
Im März 2018 standen der Austausch unter den Eltern und der Umgang mit auffälligem Verhalten, Sexualität und inklusiver Schulbildung im Fokus der Workshops für die Eltern und Bezugspersonen. Für die Kinder und Jugendlichen mit Behinderung, ihre Geschwister und Kinder aus der Umgebung fand gleichzeitig ein Keramikworkshop statt. Unter Leitung der Keramikerin Irine Jibuti und ihrem Team lernten die Kinder den Umgang mit Ton, gestalteten gemeinsam einen Tontempel mit Tonstücken, auf denen sie persönliche Wünsche an ihr eigenes Leben eingravierten, und bauten einen grossen Brennofen, um ihre Kunstwerke zu brennen.
Im Juni 2018 fand in der ersten Hälfte der Woche ein Workshop in Beschäftigungstherapie statt, welcher in Zusammenarbeit mit der McLain Association organisiert wurde. In der zweiten Hälfte der Woche hat die Pflegefachfrau Shukia Tschintscharauli mit den Müttern intensiv an Themen der Grundpflege gearbeitet: Waschen im Bett, Pflege von Wundstellen (Dekubitus), Verhinderung von Infektionen, Anregung der Blutzirkulation durch Massage, Aufrichten im Bett, usw.
Gleichzeitig fand für die Jugendlichen ein Musikworkshop statt. Der georgische Musiker Sandro Chinchaladze ging mit den Kindern auf die Suche nach Geräuschen, im Haus, auf der Strasse, im Wald, im Geschäft. Die Geräusche wurden aufgenommen und dann mit Geräuschen der Kinder (Sprache, Gesang, Pfeifen, usw.) gemischt. In Tsnori formierte sich daraus sogar eine Band: «the drummers».
In Tsnori wurde im Juni in Zusammenarbeit mit einer lokalen kulturellen Organisation als Abschluss der Projektwoche ein Open-Air-Stadtfest organisiert. Bei strahlendem Wetter haben zwischen ca. 300-400 Menschen das Fest besucht: Kinder, Jugendliche, Familien, alte Menschen, behinderte Menschen. Für die Kinder gab es unzählige Aktivitäten: Gesichter schminken, Fotos machen, kurze Kinderfilme, Spielgeräte, usw. Es gab Auftritte einer Trommelgruppe, einer Tanzgruppe, einer Rockband aus Telavi und von der Projektband «the drummers».
Im Oktober 2018 wurden mit ausgewählten Müttern und Vätern an beiden Orten erste Schritte für den Aufbau einer stabilen Elterngruppe gemacht, welche die Interessen und Bedürfnisse der betroffenen Familien vertreten. Die teilnehmenden Eltern sprachen über ihre individuellen Bedürfnisse und planten eine vertiefte Situationsanalyse, indem sie einen Fragebogen entwickelten, mit welchem sie weitere betroffene Familien aufsuchten.
Für die Kinder mit Behinderung, ihre Geschwister und Kinder aus der Umgebung fand ein Illustrationsworkshop statt. Der Schweizer Illustrator Lukas Künzli hat es in Tsnori und in Gurjaani geschafft, mit verschiedensten Ideen, Humor, Phantasie und viel Zuwendung die zwei grossen und sehr vielfältigen Gruppen Menschen mit und ohne Behinderung für Geschichten zu begeistern. Aus A4-Blättern wurden kleine Büchlein mit acht Seiten gebastelt. Darin haben die ZeichnerInnen von ihren Träumen, Wünschen, von sich selbst, von feinem Essen, uvm. erzählt.
Im Oktober hat unser Projekt am grossen Weinfest in Gurjaani teilgenommen. Das Projekt hatte an diesem grossen Fest, an dem Tausende von Menschen teilnahmen, einen guten und sichtbaren Auftritt. Zusammen mit der Elterngruppe aus Tsnori waren ca. 40 Personen, davon die Hälfte Menschen mit Behinderung, auf dem Festareal anwesend. Sie wurden vom Festpublikum, das vor allem Wein degustieren, essen und Musik hören wollte, ganz unterschiedlich wahrgenommen: von Interesse und Freude bis zu Irritation und Kopfschütteln.
Im März 2019 fand ein 5-tägiger Grundkurs in häuslicher Krankenpflege an beiden Orten statt. Geleitet wurden die Kurse von der Krankenschwester und Leiterin der Krankenpflege im Therapiehaus Tbilisi, Meri Vashakidze. Sie ist eine sehr erfahrene, in Deutschland ausgebildete Fachfrau. Das Ziel des Pflegekurses war es, den Müttern ganz einfache, praktische Kenntnisse der Pflege zu vermitteln: Zuwendung zum Patienten und Schutz seiner Intimsphäre und Selbstbestimmung, Waschen des Patienten im Bett (Körper, Intimbereich, Kopf), Messen und Senken des Fiebers mit verschiedenen Wickeln, Anregung der Blutzirkulation durch Massagen, usw. Praktische Kenntnisse in diesen Bereichen erhalten Leben und verhindern irreversible gesundheitliche Schäden (z. B. Dekubitus und Thrombosen). In Tsnori und Gurjaani haben 15 Mütter mit einem behinderten Kind den Pflegekurs besucht, nach fünf Tagen mit sehr guten Ergebnissen den Abschlusstest bestanden und ein Zertifikat erhalten. Die Teilnehmerinnen waren hoch motiviert und waren dauerhaft anwesend, was angesichts der vielfältigen Alltagsbelastungen der Frauen nicht selbstverständlich ist.
Für das Kunstatelier ist es uns gelungen, das erfahrene PuppenspielerInnen-Duo, Zura Kikodze und Manana Absianidze, zu verpflichten. Sie haben mit den Kindern wunderbare Stabpuppen gebastelt und ein kleines Puppentheater einstudiert. In Tsnori zu Musik aus der Arie der Gilda aus Giuseppe Verdis «Rigoletto» und einem Schweizer Jodel. In Gurjaani zu einem georgischen Liebeslied und dem «Sturm» aus den Vier Jahreszeiten von Antonio Vivaldi. Dazwischen hat Zura, ein ehemaliger Rugbyspieler, mit den Kindern verschiedene Ballspiele gemacht. Die körperliche Bewegung hat den Kindern ausserordentlich gut getan, sie haben dann immer wieder konzentriert an ihren Puppen gearbeitet.
Am Abschlussfest in Tsnori und Gurjaani wurde zuerst mit einer schönen Präsentation über unser Projekt informiert und mit einem Kurzfilm über die persönliche Assistenz eines Mädchens mit Behinderung aus Tsnori informiert. Dann wurde das Puppentheater aufgeführt. An beiden Orten haben ca. 80 Personen am Fest teilgenommen, nicht nur die Familien der Kinder, auch Menschen aus den Städten und VertreterInnen der lokalen Politik und Verwaltung. Die Stimmung war grossartig.
Im Juni 2019 wurden für interessierte Eltern zwei kürzere Workshops angeboten. Ein Kurs zu «Schwierigem Verhalten»wurde vom Psychologen Lasha Dawitidse geleitet, der bereits 2018 für MTE aktiv war. Der zweitätige Kurs wurde sehr gut besucht (ca. 15 Personen pro Kurs) und etwa die Hälfte der Teilnehmenden in Tsnori sowie auch in Gurjaani waren zum ersten Mal bei MTE-Aktivitäten dabei, was für die ausgezeichnete Vorbereitungsarbeit der lokalen Projektleitungen spricht. Am Beispiel von herausfordernden Situationen mussten die Eltern über den Grund des Verhaltens ihres Kindes, die Form des Verhaltens, ihre Reaktion auf das Verhalten und alternative Reaktionen auf das Verhalten nachdenken. Eindrücklich war die Feststellung, dass die behinderten Kinder sich vor allem zu Hause schwierig verhalten, wo sie wenig Freiraum haben.
Der dreitägige Kurs zu «Advocacy»wurde von der betroffenen Mutter und Aktivistin Maria Korkortadze geleitet. Sie hat die Eltern über die Grundrechte von behinderten Menschen und ihren Familien informiert und mit den Müttern an ganz konkreten Themen gearbeitet, wie: Zugang zur Regelschule, Antrag auf Status «Behinderung», Anrecht auf persönliche Assistenz in der Regelschule, Vorgehen Antrag auf Frühförderung, Antrag auf Hilfsmittel, auf Sozialbeiträge für Therapien und Medikamente. Am letzten Tag wurde noch einTreffen zwischen den Eltern und Vertreter*innen derjeweiligen Stadtverwaltung organisiert. Diese Treffen waren ernüchternd und gelungen gleichzeitig. Ernüchternd, weil entgegen aller Versprechen nicht die Entscheidungsträger*innen, sondern Mitarbeiter*innen ohne Befugnisse erschienen. Gelungen, weil viele Mütter ihre Anliegen, Nöte und dringendsten Bedürfnisse klar, mutig und unmissverständlich vorgetragen haben.
Parallel haben die Krankenpflegerinnen Shukia Tschintscharauli und Meri Vashakidze in den zwei Wochen 21 Hausbesuche gemacht, sich über die Situationen der Familien, der betroffenen Kinder und Erwachsenen (bis 85 Jahre) informiert und sie mit praktischen Übungen und Rat unterstützt.
Für die Kinder und Jugendlichen fand ein Kochkurs statt, der wieder von Manana Absianidzeund Zura Kikodze geleitet wurde. Der Kurs war ein grosser Erfolg: je etwa 15 Kinder mit und ohne Behinderung haben in Tsnori und Gurjaani mit grosser Begeisterung und viel Einsatz teilgenommen. Ziel war es, dass die Kinder ihr Mittagessen selber kochen und zum Mittagessen der Eltern ein Dessert beisteuern. Die Kursleiter*innen haben am Morgen auf dem Markt eingekauft und dann in der sehr improvisierten Küche auf dem Vorplatz zum Kurslokal mit Reinigen, Rüsten und Schneiden begonnen. So entstanden Suppen, Eintöpfe, Pizza, Brot, süsses Gebäck und Fruchtsäfte.
Am Ende der Woche fand in Tsnoriwieder ein inklusives Kulturfestival im Stadtpark statt.
Die Zusammenarbeit zwischen MTE und dem Knowledge Café, einem inklusiven Kulturtreffpunkt für die Bevölkerung von Tsnori, hat sich wiederum gut bewährt. Bei schönstem und heissem Wetter kamen zwischen 200 und 300 BesucherInnen in den Park. Viele Familien mit Kindern, viele alten Menschen, viele Jugendliche und sehr viele Menschen mit Behinderung mit ihren Angehörigen. Es gab Angebote für die Kinder – Schminken, Geschichten erzählen, Filme –, eine Band, zwei Gesangsgruppen, einen Kickbox-Wettkampf mit zwei gehörlosen Kämpfern und Essstände. Unser Kochkurs verkaufte süsses Gebäck und selbst gemachten Fruchtsaft.
In Gurjaani fand ein etwas kleineres Fest im Kulturzentrum statt: georgische Gesänge und Tänze mit jugendlichen KünstlerIinnen, Karaoke, Disco und einige unvergessliche Auftritte von Menschen mit Behinderung mit georgischen Gedichten und Liedern. Diese Anlässe sind für die behinderten Menschen und ihre Familien aus Tsnori und Gurjaani von grosser Bedeutung. Es geht um ihre Rückkehr ins öffentliche Leben. Es geht um Sichtbarkeit, Repräsentation, Inklusion.
Für die Tour im Oktober 2019 wurde der Schwerpunkt wieder vermehrt auf das Thema Krankenpflege gelegt. Die Krankenpflegerinnen Shukia Tschintscharauli (in Gurjaani) und Meri Vashakidze (in Tsnori) haben je einen einwöchigen Workshop zum Thema «Kommunikation und Pflege» angeboten. Der Kurs wurde von je ca. 10 Personen besucht, nicht nur Müttern und vereinzelt sogar Vätern sondern auch interessierten Fachpersonen und unseren Persönlichen AssistentInnen. Unterrichtsinhalte waren: Kommunikation mit den Angehörigen, Kommunikation mit dem kranken oder behinderten Menschen beim Erstkontakt, beim Erfragen der gesundheitlichen Probleme und der seelischen Verfassung, bei der Pflege, bei der Planung der nächsten Schritte, u.a. Im zweiten Teil der Woche wurde das Gelernte in Rollenspielen geübt, vor allem im Bereich der Pflege (Waschen, Essen, Mobilisieren, Transferieren).
Die vielseitig talentierten Manana Absianidze und Zura Kikodze haben auch im Herbst 2019 wieder einen Kurs für Kinder und Jugendliche angeboten. Ausgangspunkt des Kurses waren die 4 Jahreszeiten. Für Frühling, Sommer, Herbst und Winter wurden Stoffe mit Acrylfarben eingefärbt, die zur Jahreszeit passen. Aus den Stoffen entstanden Kostüme für die KursteilnehmerInnen. Es wurden Rollen verteilt, im Winter bspw. «der Winter» und «Schneeflocken». Zu ausgewählter, der Jahreszeit angepasster Musik entstanden dann Choreographien, in denen sich die Figuren der Jahreszeiten präsentierten. Am Ende der Woche wurden diese Tänze am öffentlichen Abschlussfest gezeigt. Das Fest in Tsnori fand in der Musikschule statt. Leider kam nur wenig Publikum. Es fehlten Vertretungen der Behörden, von Institutionen der Behindertenhilfe, Nachbarinnen und Nachbarn und Angehörige. In Gurjaani integrierten wir unser Fest ins Gurjaani Weinfestival. Das Weinfestival ist ein grosser Anlass, an dem der Abschluss der Traubenlese gefeiert, verschiedenste Weine präsentiert und Kunsthandwerk verkauft wird. Auch an unserem Stand wurde Handwerk und Essen verkauft. Die Eltern und Kinder aus Tsnori und Gurjaani haben unser Projekt gut vertreten und vorgestellt. Am Nachmittag, gleich nach der Aufführung der «4 Jahreszeiten» wurde unser Stand von der Staatspräsidentin Georgiens, Salome Surabischwili, besucht. Sie hat sich viel Zeit genommen, um mit den Müttern und den Menschen mit Behinderung zu sprechen.
Parallel zu den Kursen haben Meri Vashakidze und Shukia Tschintscharauli erneut Hausbesuche gemacht, insgesamt 13 Besuche in zwei Wochen. Dabei stand dieses Mal die Anpassung von Rollstühlen im Zentrum, eine Aktivität, die wir im Oktober 2019 erstmals durchgeführt haben. Zum Team stiess dafür die Schweizer Orthopädietechnikerin Daria Spring. Die Projektleitungen haben im Voraus Familien mit einem schwer körperbehinderten Kind im Rollstuhl ausgesucht, wo dringend Anpassungen am Stuhl vorgenommen werden müssen. Daria hat diese Familien zusammen mit den Krankenpflegerinnen Shukia und Meri aufgesucht und individuelle Anpassungen geplant. Mit einer Mischung aus mitgebrachtem und neu gekauftem Material hat Daria in improvisierten Werkstätten in zwei Wochen 9 der unbrauchbaren georgischen Rollstühle individuell angepasst.
Die Tour im März 2020 wurde stark von der Corona-Krise beeinflusst. Wir haben gemeinsam mit unseren Projektleitungen und den Fachpersonen in unserem Team im Voraus beschlossen, trotz ersten Massnahmen in Georgien die Tour zu starten, aber alle wichtigen Vorschriften im Bereich der Hygiene zu berücksichtigen. Die Tour musste verfrüht abgebrochen werden und die zweite Projektwoche in Gurjaani konnte nicht stattfinden. Die Woche in Tsnori verlief jedoch normal und das geplante Programm konnte umgesetzt werden. Tamar Uchaneishvili und Ketevan Cholokashvili, die gemeinsam das Projekt «A Room in Ezo» in Tbilisi leiten, haben einen Spielkurs gezielt für Mütter und ihre Kinder gemeinsam angeboten. Ziel war, dass die Familien einfache Spiele und Aktivitäten kennenlernen, die sie auch gut zuhause gemeinsam mit wenig Zeit- und Materialaufwand machen können. Die Gruppe hat Rhythmusspiele mit Stöcken aus dem Garten und einfache Spiele zur Gedächtnis- und Konzentrationsförderung gemacht, Collagen gebastelt, und jedes Kind hat ein persönliches Album hergestellt, in das täglich ausgedruckte Fotos vom Vortag geklebt wurden. Am letzten Tag hat die Gruppe für das Abschlussessen schliesslich noch Kuchen gebacken und eine grosse Piñata gebastelt. Es hat sich gezeigt, dass ein gemeinsamer Kurs für Eltern und Kinder auf Interesse stösst (es nahmen ca. 15 Kinder und 7 Mütter teil), aber auch neue Herausforderungen bringt. Die Grösse der Gruppe schafft Chaos und erfordert eine intensivere und genauere Planung. Es hat sich ausserdem gezeigt, dass viele Mütter Mühe haben, ihre Kinder in Ruhe machen und ausprobieren zu lassen, und stattdessen die Aufgaben einfach übernehmen.
Geplant waren ausserdem 5 Intensiv-Hausbesuche bzw. in-house trainingsin häuslicher Krankenpflege durch die Krankrenpflegerinnen Shukia Tschintscharauli und Meri Vashakidze. Bei einem Teil der Besuche konnten unsere Krankenschwestern nachhaltig helfen, weil das Umfeld der Patient*innen (Frauen und Kinder) schon sehr aktiv und kompetent pflegt und man mit wenig Aufwand – bspw. einem Holzbrett unter der Matratze – oder regelmässigen Besuchen unserer Projektleitenden die Familien unterstützen kann. Bei anderen Familien sind die Probleme so grundlegend, dass von unserem Projekt keine nachhaltige Unterstützung möglich ist: grosse Armut, komplexe körperliche und psychische Diagnosen, keine medizinische und pflegerische Begleitung, keine Medikamente, keine festen Bezugspersonen in der Nachbarschaft, die helfen können, Widerstände der Patienten gegen Hilfe, Krankheiten der Familienangehörigen, die pflegen.
Leider konnten wir auf dieser Tour diese wichtige Arbeit der Anpassung von Rollstühlen nicht fortsetzen, weil wir keine/n freie/n Orthopädietechniker/in gefunden haben. Nach dem Ausfall der orthopädischen Dienstleistungen haben wir beschlossen, zum ersten Mal für Kinder und Erwachsene mit einer Behinderung eine physiotherapeutische Sprechstunde anzubieten. Die Physiotherapeutin Stefanie Diefenbach, die in Tbilisi seit Jahren eine physiotherapeutische Praxis führt, hat während drei Tagen eine pop-up Praxis aufgemacht und insgesamt ca. 17 PatientInnen untersucht, behandelt und ihnen einfache Übungen für zuhause gezeigt. Die physiotherapeutische Sprechstunde soll in Zukunft in eher kleinem Umfang weitergeführt werden und sie soll auch eng mit der orthopädischen Arbeit verbunden werden.
Persönliche Assistenz
Im April 2018 startete das Pilotprojekt «Persönliche Assistenz» als Teil von MTE. Nach Auswertung der Hausbesuche im März 2018 haben wir beschlossen, Familien in Tsnori und Gurjaani in besonders herausfordernden Situationen auch zwischen den Touren mit einem wöchentlichen Besuch durch eine ausgebildete persönliche Assistenz aufzusuchen. Seit April 2018 werden in Tsnori und Gurjaani 5-6 Familien durch persönliche AssistentInnen begleitet. Diese arbeiten individuell mit dem behinderten Menschen im Bereich der Förderung seiner Selbständigkeit und mit den Bezugspersonen an der Anpassung der Umgebung und ihrer Rolle in der Begleitung des Kindes..
Im Juni 2018 fand in der ersten Hälfte der Woche ein Workshop in Beschäftigungstherapie statt, welcher in Zusammenarbeit mit der McLain Association organisiert wurde. In der zweiten Hälfte der Woche hat die Pflegefachfrau Shukia Tschintscharauli mit den Müttern intensiv an Themen der Grundpflege gearbeitet: Waschen im Bett, Pflege von Wundstellen (Dekubitus), Verhinderung von Infektionen, Anregung der Blutzirkulation durch Massage, Aufrichten im Bett, usw.
Gleichzeitig fand für die Jugendlichen ein Musikworkshop statt. Der georgische Musiker Sandro Chinchaladze ging mit den Kindern auf die Suche nach Geräuschen, im Haus, auf der Strasse, im Wald, im Geschäft. Die Geräusche wurden aufgenommen und dann mit Geräuschen der Kinder (Sprache, Gesang, Pfeifen, usw.) gemischt. In Tsnori formierte sich daraus sogar eine Band: «the drummers».
In Tsnori wurde im Juni in Zusammenarbeit mit einer lokalen kulturellen Organisation als Abschluss der Projektwoche ein Open-Air-Stadtfest organisiert. Bei strahlendem Wetter haben zwischen ca. 300-400 Menschen das Fest besucht: Kinder, Jugendliche, Familien, alte Menschen, behinderte Menschen. Für die Kinder gab es unzählige Aktivitäten: Gesichter schminken, Fotos machen, kurze Kinderfilme, Spielgeräte, usw. Es gab Auftritte einer Trommelgruppe, einer Tanzgruppe, einer Rockband aus Telavi und von der Projektband «the drummers».
Im Oktober 2018 wurden mit ausgewählten Müttern und Vätern an beiden Orten erste Schritte für den Aufbau einer stabilen Elterngruppe gemacht, welche die Interessen und Bedürfnisse der betroffenen Familien vertreten. Die teilnehmenden Eltern sprachen über ihre individuellen Bedürfnisse und planten eine vertiefte Situationsanalyse, indem sie einen Fragebogen entwickelten, mit welchem sie weitere betroffene Familien aufsuchten.
Für die Kinder mit Behinderung, ihre Geschwister und Kinder aus der Umgebung fand ein Illustrationsworkshop statt. Der Schweizer Illustrator Lukas Künzli hat es in Tsnori und in Gurjaani geschafft, mit verschiedensten Ideen, Humor, Phantasie und viel Zuwendung die zwei grossen und sehr vielfältigen Gruppen Menschen mit und ohne Behinderung für Geschichten zu begeistern. Aus A4-Blättern wurden kleine Büchlein mit acht Seiten gebastelt. Darin haben die ZeichnerInnen von ihren Träumen, Wünschen, von sich selbst, von feinem Essen, uvm. erzählt.
Im Oktober hat unser Projekt am grossen Weinfest in Gurjaani teilgenommen. Das Projekt hatte an diesem grossen Fest, an dem Tausende von Menschen teilnahmen, einen guten und sichtbaren Auftritt. Zusammen mit der Elterngruppe aus Tsnori waren ca. 40 Personen, davon die Hälfte Menschen mit Behinderung, auf dem Festareal anwesend. Sie wurden vom Festpublikum, das vor allem Wein degustieren, essen und Musik hören wollte, ganz unterschiedlich wahrgenommen: von Interesse und Freude bis zu Irritation und Kopfschütteln.
Im März 2019 fand ein 5-tägiger Grundkurs in häuslicher Krankenpflege an beiden Orten statt. Geleitet wurden die Kurse von der Krankenschwester und Leiterin der Krankenpflege im Therapiehaus Tbilisi, Meri Vashakidze. Sie ist eine sehr erfahrene, in Deutschland ausgebildete Fachfrau. Das Ziel des Pflegekurses war es, den Müttern ganz einfache, praktische Kenntnisse der Pflege zu vermitteln: Zuwendung zum Patienten und Schutz seiner Intimsphäre und Selbstbestimmung, Waschen des Patienten im Bett (Körper, Intimbereich, Kopf), Messen und Senken des Fiebers mit verschiedenen Wickeln, Anregung der Blutzirkulation durch Massagen, usw. Praktische Kenntnisse in diesen Bereichen erhalten Leben und verhindern irreversible gesundheitliche Schäden (z. B. Dekubitus und Thrombosen). In Tsnori und Gurjaani haben 15 Mütter mit einem behinderten Kind den Pflegekurs besucht, nach fünf Tagen mit sehr guten Ergebnissen den Abschlusstest bestanden und ein Zertifikat erhalten. Die Teilnehmerinnen waren hoch motiviert und waren dauerhaft anwesend, was angesichts der vielfältigen Alltagsbelastungen der Frauen nicht selbstverständlich ist.
Für das Kunstatelier ist es uns gelungen, das erfahrene PuppenspielerInnen-Duo, Zura Kikodze und Manana Absianidze, zu verpflichten. Sie haben mit den Kindern wunderbare Stabpuppen gebastelt und ein kleines Puppentheater einstudiert. In Tsnori zu Musik aus der Arie der Gilda aus Giuseppe Verdis «Rigoletto» und einem Schweizer Jodel. In Gurjaani zu einem georgischen Liebeslied und dem «Sturm» aus den Vier Jahreszeiten von Antonio Vivaldi. Dazwischen hat Zura, ein ehemaliger Rugbyspieler, mit den Kindern verschiedene Ballspiele gemacht. Die körperliche Bewegung hat den Kindern ausserordentlich gut getan, sie haben dann immer wieder konzentriert an ihren Puppen gearbeitet.
Am Abschlussfest in Tsnori und Gurjaani wurde zuerst mit einer schönen Präsentation über unser Projekt informiert und mit einem Kurzfilm über die persönliche Assistenz eines Mädchens mit Behinderung aus Tsnori informiert. Dann wurde das Puppentheater aufgeführt. An beiden Orten haben ca. 80 Personen am Fest teilgenommen, nicht nur die Familien der Kinder, auch Menschen aus den Städten und VertreterInnen der lokalen Politik und Verwaltung. Die Stimmung war grossartig.
Im Juni 2019 wurden für interessierte Eltern zwei kürzere Workshops angeboten. Ein Kurs zu «Schwierigem Verhalten»wurde vom Psychologen Lasha Dawitidse geleitet, der bereits 2018 für MTE aktiv war. Der zweitätige Kurs wurde sehr gut besucht (ca. 15 Personen pro Kurs) und etwa die Hälfte der Teilnehmenden in Tsnori sowie auch in Gurjaani waren zum ersten Mal bei MTE-Aktivitäten dabei, was für die ausgezeichnete Vorbereitungsarbeit der lokalen Projektleitungen spricht. Am Beispiel von herausfordernden Situationen mussten die Eltern über den Grund des Verhaltens ihres Kindes, die Form des Verhaltens, ihre Reaktion auf das Verhalten und alternative Reaktionen auf das Verhalten nachdenken. Eindrücklich war die Feststellung, dass die behinderten Kinder sich vor allem zu Hause schwierig verhalten, wo sie wenig Freiraum haben.
Der dreitägige Kurs zu «Advocacy»wurde von der betroffenen Mutter und Aktivistin Maria Korkortadze geleitet. Sie hat die Eltern über die Grundrechte von behinderten Menschen und ihren Familien informiert und mit den Müttern an ganz konkreten Themen gearbeitet, wie: Zugang zur Regelschule, Antrag auf Status «Behinderung», Anrecht auf persönliche Assistenz in der Regelschule, Vorgehen Antrag auf Frühförderung, Antrag auf Hilfsmittel, auf Sozialbeiträge für Therapien und Medikamente. Am letzten Tag wurde noch einTreffen zwischen den Eltern und Vertreter*innen derjeweiligen Stadtverwaltung organisiert. Diese Treffen waren ernüchternd und gelungen gleichzeitig. Ernüchternd, weil entgegen aller Versprechen nicht die Entscheidungsträger*innen, sondern Mitarbeiter*innen ohne Befugnisse erschienen. Gelungen, weil viele Mütter ihre Anliegen, Nöte und dringendsten Bedürfnisse klar, mutig und unmissverständlich vorgetragen haben.
Parallel haben die Krankenpflegerinnen Shukia Tschintscharauli und Meri Vashakidze in den zwei Wochen 21 Hausbesuche gemacht, sich über die Situationen der Familien, der betroffenen Kinder und Erwachsenen (bis 85 Jahre) informiert und sie mit praktischen Übungen und Rat unterstützt.
Für die Kinder und Jugendlichen fand ein Kochkurs statt, der wieder von Manana Absianidzeund Zura Kikodze geleitet wurde. Der Kurs war ein grosser Erfolg: je etwa 15 Kinder mit und ohne Behinderung haben in Tsnori und Gurjaani mit grosser Begeisterung und viel Einsatz teilgenommen. Ziel war es, dass die Kinder ihr Mittagessen selber kochen und zum Mittagessen der Eltern ein Dessert beisteuern. Die Kursleiter*innen haben am Morgen auf dem Markt eingekauft und dann in der sehr improvisierten Küche auf dem Vorplatz zum Kurslokal mit Reinigen, Rüsten und Schneiden begonnen. So entstanden Suppen, Eintöpfe, Pizza, Brot, süsses Gebäck und Fruchtsäfte.
Am Ende der Woche fand in Tsnoriwieder ein inklusives Kulturfestival im Stadtpark statt.
Die Zusammenarbeit zwischen MTE und dem Knowledge Café, einem inklusiven Kulturtreffpunkt für die Bevölkerung von Tsnori, hat sich wiederum gut bewährt. Bei schönstem und heissem Wetter kamen zwischen 200 und 300 BesucherInnen in den Park. Viele Familien mit Kindern, viele alten Menschen, viele Jugendliche und sehr viele Menschen mit Behinderung mit ihren Angehörigen. Es gab Angebote für die Kinder – Schminken, Geschichten erzählen, Filme –, eine Band, zwei Gesangsgruppen, einen Kickbox-Wettkampf mit zwei gehörlosen Kämpfern und Essstände. Unser Kochkurs verkaufte süsses Gebäck und selbst gemachten Fruchtsaft.
In Gurjaani fand ein etwas kleineres Fest im Kulturzentrum statt: georgische Gesänge und Tänze mit jugendlichen KünstlerIinnen, Karaoke, Disco und einige unvergessliche Auftritte von Menschen mit Behinderung mit georgischen Gedichten und Liedern. Diese Anlässe sind für die behinderten Menschen und ihre Familien aus Tsnori und Gurjaani von grosser Bedeutung. Es geht um ihre Rückkehr ins öffentliche Leben. Es geht um Sichtbarkeit, Repräsentation, Inklusion.
Für die Tour im Oktober 2019 wurde der Schwerpunkt wieder vermehrt auf das Thema Krankenpflege gelegt. Die Krankenpflegerinnen Shukia Tschintscharauli (in Gurjaani) und Meri Vashakidze (in Tsnori) haben je einen einwöchigen Workshop zum Thema «Kommunikation und Pflege» angeboten. Der Kurs wurde von je ca. 10 Personen besucht, nicht nur Müttern und vereinzelt sogar Vätern sondern auch interessierten Fachpersonen und unseren Persönlichen AssistentInnen. Unterrichtsinhalte waren: Kommunikation mit den Angehörigen, Kommunikation mit dem kranken oder behinderten Menschen beim Erstkontakt, beim Erfragen der gesundheitlichen Probleme und der seelischen Verfassung, bei der Pflege, bei der Planung der nächsten Schritte, u.a. Im zweiten Teil der Woche wurde das Gelernte in Rollenspielen geübt, vor allem im Bereich der Pflege (Waschen, Essen, Mobilisieren, Transferieren).
Die vielseitig talentierten Manana Absianidze und Zura Kikodze haben auch im Herbst 2019 wieder einen Kurs für Kinder und Jugendliche angeboten. Ausgangspunkt des Kurses waren die 4 Jahreszeiten. Für Frühling, Sommer, Herbst und Winter wurden Stoffe mit Acrylfarben eingefärbt, die zur Jahreszeit passen. Aus den Stoffen entstanden Kostüme für die KursteilnehmerInnen. Es wurden Rollen verteilt, im Winter bspw. «der Winter» und «Schneeflocken». Zu ausgewählter, der Jahreszeit angepasster Musik entstanden dann Choreographien, in denen sich die Figuren der Jahreszeiten präsentierten. Am Ende der Woche wurden diese Tänze am öffentlichen Abschlussfest gezeigt. Das Fest in Tsnori fand in der Musikschule statt. Leider kam nur wenig Publikum. Es fehlten Vertretungen der Behörden, von Institutionen der Behindertenhilfe, Nachbarinnen und Nachbarn und Angehörige. In Gurjaani integrierten wir unser Fest ins Gurjaani Weinfestival. Das Weinfestival ist ein grosser Anlass, an dem der Abschluss der Traubenlese gefeiert, verschiedenste Weine präsentiert und Kunsthandwerk verkauft wird. Auch an unserem Stand wurde Handwerk und Essen verkauft. Die Eltern und Kinder aus Tsnori und Gurjaani haben unser Projekt gut vertreten und vorgestellt. Am Nachmittag, gleich nach der Aufführung der «4 Jahreszeiten» wurde unser Stand von der Staatspräsidentin Georgiens, Salome Surabischwili, besucht. Sie hat sich viel Zeit genommen, um mit den Müttern und den Menschen mit Behinderung zu sprechen.
Parallel zu den Kursen haben Meri Vashakidze und Shukia Tschintscharauli erneut Hausbesuche gemacht, insgesamt 13 Besuche in zwei Wochen. Dabei stand dieses Mal die Anpassung von Rollstühlen im Zentrum, eine Aktivität, die wir im Oktober 2019 erstmals durchgeführt haben. Zum Team stiess dafür die Schweizer Orthopädietechnikerin Daria Spring. Die Projektleitungen haben im Voraus Familien mit einem schwer körperbehinderten Kind im Rollstuhl ausgesucht, wo dringend Anpassungen am Stuhl vorgenommen werden müssen. Daria hat diese Familien zusammen mit den Krankenpflegerinnen Shukia und Meri aufgesucht und individuelle Anpassungen geplant. Mit einer Mischung aus mitgebrachtem und neu gekauftem Material hat Daria in improvisierten Werkstätten in zwei Wochen 9 der unbrauchbaren georgischen Rollstühle individuell angepasst.
Die Tour im März 2020 wurde stark von der Corona-Krise beeinflusst. Wir haben gemeinsam mit unseren Projektleitungen und den Fachpersonen in unserem Team im Voraus beschlossen, trotz ersten Massnahmen in Georgien die Tour zu starten, aber alle wichtigen Vorschriften im Bereich der Hygiene zu berücksichtigen. Die Tour musste verfrüht abgebrochen werden und die zweite Projektwoche in Gurjaani konnte nicht stattfinden. Die Woche in Tsnori verlief jedoch normal und das geplante Programm konnte umgesetzt werden. Tamar Uchaneishvili und Ketevan Cholokashvili, die gemeinsam das Projekt «A Room in Ezo» in Tbilisi leiten, haben einen Spielkurs gezielt für Mütter und ihre Kinder gemeinsam angeboten. Ziel war, dass die Familien einfache Spiele und Aktivitäten kennenlernen, die sie auch gut zuhause gemeinsam mit wenig Zeit- und Materialaufwand machen können. Die Gruppe hat Rhythmusspiele mit Stöcken aus dem Garten und einfache Spiele zur Gedächtnis- und Konzentrationsförderung gemacht, Collagen gebastelt, und jedes Kind hat ein persönliches Album hergestellt, in das täglich ausgedruckte Fotos vom Vortag geklebt wurden. Am letzten Tag hat die Gruppe für das Abschlussessen schliesslich noch Kuchen gebacken und eine grosse Piñata gebastelt. Es hat sich gezeigt, dass ein gemeinsamer Kurs für Eltern und Kinder auf Interesse stösst (es nahmen ca. 15 Kinder und 7 Mütter teil), aber auch neue Herausforderungen bringt. Die Grösse der Gruppe schafft Chaos und erfordert eine intensivere und genauere Planung. Es hat sich ausserdem gezeigt, dass viele Mütter Mühe haben, ihre Kinder in Ruhe machen und ausprobieren zu lassen, und stattdessen die Aufgaben einfach übernehmen.
Geplant waren ausserdem 5 Intensiv-Hausbesuche bzw. in-house trainingsin häuslicher Krankenpflege durch die Krankrenpflegerinnen Shukia Tschintscharauli und Meri Vashakidze. Bei einem Teil der Besuche konnten unsere Krankenschwestern nachhaltig helfen, weil das Umfeld der Patient*innen (Frauen und Kinder) schon sehr aktiv und kompetent pflegt und man mit wenig Aufwand – bspw. einem Holzbrett unter der Matratze – oder regelmässigen Besuchen unserer Projektleitenden die Familien unterstützen kann. Bei anderen Familien sind die Probleme so grundlegend, dass von unserem Projekt keine nachhaltige Unterstützung möglich ist: grosse Armut, komplexe körperliche und psychische Diagnosen, keine medizinische und pflegerische Begleitung, keine Medikamente, keine festen Bezugspersonen in der Nachbarschaft, die helfen können, Widerstände der Patienten gegen Hilfe, Krankheiten der Familienangehörigen, die pflegen.
Leider konnten wir auf dieser Tour diese wichtige Arbeit der Anpassung von Rollstühlen nicht fortsetzen, weil wir keine/n freie/n Orthopädietechniker/in gefunden haben. Nach dem Ausfall der orthopädischen Dienstleistungen haben wir beschlossen, zum ersten Mal für Kinder und Erwachsene mit einer Behinderung eine physiotherapeutische Sprechstunde anzubieten. Die Physiotherapeutin Stefanie Diefenbach, die in Tbilisi seit Jahren eine physiotherapeutische Praxis führt, hat während drei Tagen eine pop-up Praxis aufgemacht und insgesamt ca. 17 PatientInnen untersucht, behandelt und ihnen einfache Übungen für zuhause gezeigt. Die physiotherapeutische Sprechstunde soll in Zukunft in eher kleinem Umfang weitergeführt werden und sie soll auch eng mit der orthopädischen Arbeit verbunden werden.
Persönliche Assistenz
Im April 2018 startete das Pilotprojekt «Persönliche Assistenz» als Teil von MTE. Nach Auswertung der Hausbesuche im März 2018 haben wir beschlossen, Familien in Tsnori und Gurjaani in besonders herausfordernden Situationen auch zwischen den Touren mit einem wöchentlichen Besuch durch eine ausgebildete persönliche Assistenz aufzusuchen. Seit April 2018 werden in Tsnori und Gurjaani 5-6 Familien durch persönliche AssistentInnen begleitet. Diese arbeiten individuell mit dem behinderten Menschen im Bereich der Förderung seiner Selbständigkeit und mit den Bezugspersonen an der Anpassung der Umgebung und ihrer Rolle in der Begleitung des Kindes..
Die Erfahrungen zeigen:
- Das Projekt verfügt schon nach kurzer Zeit über hervorragende lokale Projektleitungen. Sie garantieren die kontinuierliche Umsetzung der Projektziele, die immer wieder den Bedürfnissen der Betroffenen und den Realitäten der georgischen Gesellschaft und Politik angepasst werden. Mit ihrer Anstellung werden Kontakte zu Familien mit Kindern mit Behinderung vertieft.
- Die Begleitung und die stetige Entwicklung der Elterngruppen führen dazu, dass sie mit mehr Sicherheit und Zuversicht für ihre Rechte kämpfen.
- Das Aufsuchen der Orte Tsnori und Gurjaani über eine längere Zeit und die Regelmässigkeit der Touren ist für die Projektentwicklung entscheidend. Es zeigt sich im Kontakt mit den Müttern, dass sie erstmal daran glauben müssen, dass man sie in ihrer Not ernst nimmt und verbindlich und konkret Hilfe leistet. Das Projekt wird noch für längere Zeit in Tsnori und Gurjaani bleiben.
- Mit der Lancierung der Ausbildung von jungen Georgier*innen zu persönlichen Assistent*innen von Familien mit behinderten Kindern startet der Aufbau einer Unterstützungsstruktur, die der Komplexität der Lebenslage von Menschen mit Behinderung, der fehlenden gesundheitlichen und sozialen Versorgung und der Stigmatisierung der Betroffenen in Georgien Rechnung trägt.
- Alle bisherigen Kunstworkshops haben gezeigt, dass Kunst ein wunderbarer Zugang zum Menschen und gerade zum Menschen mit Behinderung ist. Die Kunst will nicht verändern, ist nicht zielgerichtet und fordernd – sie gibt Raum und ermutigt, über vermeintliche Grenzen hinauszugehen. Es ist für die Teilnehmenden eine neue Erfahrung und ein neuer Raum, den sie sofort betreten. Die Eltern erleben, dass sich ihre Kinder im neuen Umfeld anders – normaler – verhalten und Talente zeigen, die ihnen nicht bekannt waren
- Die Grundlage einer nachhaltigen Entwicklungshilfe ist die Zuwendung zu und die Kommunikation mit den Menschen, deren herausforderndes Leben verändert und gerechter gemacht werden soll. Man muss sich für diese Menschen Zeit nehmen, ihnen zuhören, sie verstehen und dann mit ihnen handeln.
Sponsoren
Die Durchführing des Projekts ist nur möglich dank der grosszügigen Unterstützung von Stiftungen und Institutionen einerseits und kleineren und grösseren privaten Spenden.
Ein grosser Dank geht an:
Ein grosser Dank geht an:
- Felix Bloch-Hauser Stiftung
- Irma Wigert Stiftung
- Kommission für Entwicklungszusammenarbeit Kanton Basel-Stadt
- Saly Frommer Foundation
- Schweizer Paraplegiker-Stiftung
- Hans und Marianne Schwyn Stiftung
- Stiftung ACCENTUS
- alle privaten Gönner.
Hintergrund
Grundlage des Projekts «Meet – Train – Encourage» sind viele Gespräche mit Fachpersonen von georgischen und internationalen Organisationen und Besuche von Institutionen der Behindertenhilfe anlässlich unserer Besuche in Georgien im Juni und Oktober 2016 und Juni 2017.
Wir haben festgestellt, dass die Lebenslage von Menschen mit Behinderung, vor allem in ländlichen Regionen Georgiens, katastrophal ist. Viele Familien verstecken ihr behindertes Kind.
Es fehlen medizinische Grundversorgung, einfache Hilfsmittel und therapeutische Unterstützung für das Kind. Es fehlen die psychologische Unterstützung und lebenspraktische Begleitung der Familien, insbesondere der Mütter, und ihre Einbindung ins tägliche Leben der Gemeinde.
Georgien wendet sich mit der Unterzeichnung der UNO-Behindertenrechtskonvention dem lange vernachlässigten Thema «Behinderung» zu. Die Herausforderungen sind:
Fast alle Projekte für Menschen mit Behinderung werden in oder um die Hauptstadt Tbilisi durchgeführt.
Der öffentliche Raum sowie Bauten und Anlagen, die für die Öffentlichkeit bestimmt sind, sind nicht zugänglich.
Es fehlen praxisorientierte Ausbildungen für Fachpersonen in den Bereichen Heil- und Sozialpädagogik.
In den grossen Institutionen der Behindertenhilfe werden die Grundrechte von Menschen mit Behinderung nicht eingehalten und ihre basale medizinische/therapeutische Unterstützung ist nicht gewährleistet.
Viele behinderte Menschen leiden unter sexuellem Missbrauch, körperlicher Gewalt und Medikamentenmissbrauch.
Es gibt keine qualitativ guten Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung ausserhalb der grossen Institutionen.
Die Lebenslage von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen ist katastrophal. Für Kinder in psychischen Krisen gibt es kaum Angebote. Für Erwachsene mit psychischen Erschütterungen gibt es wenige Angebote in der Hauptstadt, keine auf dem Land.
Für das Thema «Behinderung» sind in Georgien fast nur die Frauen zuständig. Eine Studie zeigt, dass sich Paare nach der Geburt eines behinderten Kindes meist trennen. Die ganze Verantwortung für die Begleitung und Förderung des Kindes liegt bei der Mutter. Die Mutter ist daneben auch noch für das Einkommen verantwortlich. Es sind eindrückliche und inspirierende Frauen, die jeden Tag Unglaubliches leisten, unzählige Hürden überwinden und doch noch Kraft haben und lachen.
Ausserdem haben wir festgestellt, dass sich kulturelle Aktivitäten – gerade in Krisen und herausfordernden Situationen – hervorragend eignen, Brücken zu schaffen, unterschiedlichste Menschen zusammen zu führen, Vorurteile abzubauen, das Selbstvertrauen zu stärken. Sie öffnen neben dem oft bitteren Alltag neue Lebensräume, fördern künstlerisches Potential, entspannen und machen zufrieden.
Kunstateliers, Ausstellungen, Feste, Spielnachmittage oder Filmabende für Kinder mit Behinderung, ihre Geschwister und Kinder aus dem Ort bereichern den Alltag und verbinden Menschen, die verschieden sind und doch zusammengehören.
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Wir haben festgestellt, dass die Lebenslage von Menschen mit Behinderung, vor allem in ländlichen Regionen Georgiens, katastrophal ist. Viele Familien verstecken ihr behindertes Kind.
Es fehlen medizinische Grundversorgung, einfache Hilfsmittel und therapeutische Unterstützung für das Kind. Es fehlen die psychologische Unterstützung und lebenspraktische Begleitung der Familien, insbesondere der Mütter, und ihre Einbindung ins tägliche Leben der Gemeinde.
Georgien wendet sich mit der Unterzeichnung der UNO-Behindertenrechtskonvention dem lange vernachlässigten Thema «Behinderung» zu. Die Herausforderungen sind:
Fast alle Projekte für Menschen mit Behinderung werden in oder um die Hauptstadt Tbilisi durchgeführt.
Der öffentliche Raum sowie Bauten und Anlagen, die für die Öffentlichkeit bestimmt sind, sind nicht zugänglich.
Es fehlen praxisorientierte Ausbildungen für Fachpersonen in den Bereichen Heil- und Sozialpädagogik.
In den grossen Institutionen der Behindertenhilfe werden die Grundrechte von Menschen mit Behinderung nicht eingehalten und ihre basale medizinische/therapeutische Unterstützung ist nicht gewährleistet.
Viele behinderte Menschen leiden unter sexuellem Missbrauch, körperlicher Gewalt und Medikamentenmissbrauch.
Es gibt keine qualitativ guten Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung ausserhalb der grossen Institutionen.
Die Lebenslage von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen ist katastrophal. Für Kinder in psychischen Krisen gibt es kaum Angebote. Für Erwachsene mit psychischen Erschütterungen gibt es wenige Angebote in der Hauptstadt, keine auf dem Land.
Für das Thema «Behinderung» sind in Georgien fast nur die Frauen zuständig. Eine Studie zeigt, dass sich Paare nach der Geburt eines behinderten Kindes meist trennen. Die ganze Verantwortung für die Begleitung und Förderung des Kindes liegt bei der Mutter. Die Mutter ist daneben auch noch für das Einkommen verantwortlich. Es sind eindrückliche und inspirierende Frauen, die jeden Tag Unglaubliches leisten, unzählige Hürden überwinden und doch noch Kraft haben und lachen.
Ausserdem haben wir festgestellt, dass sich kulturelle Aktivitäten – gerade in Krisen und herausfordernden Situationen – hervorragend eignen, Brücken zu schaffen, unterschiedlichste Menschen zusammen zu führen, Vorurteile abzubauen, das Selbstvertrauen zu stärken. Sie öffnen neben dem oft bitteren Alltag neue Lebensräume, fördern künstlerisches Potential, entspannen und machen zufrieden.
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Kontakt
Verein MTE / Meet – Train – Encourage
c/o Fenja Läser
Reiterstrasse 40
CH – 4054 Basel
[email protected]
Bankverbindung
Postkonto
Verein MTE / Meet – Train – Encourage
IBAN CH48 0900 0000 6187 2484 0
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