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Häusliche Grundpflege: Hausbesuche

Während den Touren werden Hausbesuche bei schwer behinderten Menschen und ihren Familien gemacht. Die meisten behinderten und kranken Menschen sind nicht mobil und leben zuhause. Eltern und Familien sind mit der Betreuung und Pflege völlig überfordert. Aus Scham verstecken manche Eltern ihr Kind vor der Öffentlichkeit. Die Betroffenen sind meist mehrfach behindert und haben keine oder eine unklare Diagnose. Bei allen entwickelt sich die Behinderung progressiv. Weniger wegen der ursächlichen Behinderung, viel mehr wegen medizinischer Unterversorgung, ausbleibender Förderung und Aktivierung, fehlender oder falscher Pflege, ungeeigneter Hilfsmittel und geringem Einkommen zur Finanzierung von Transporten, Windeln und Medikamenten. In fast allen Familien leben auch noch kranke und alte Familienangehörige mit hohem Pflegebedarf.

Die Hausbesuche werden von Schukia Tschintscharauli und Meriko Vaschakidse durchgeführt. Für die Rekrutierung der Familien vor Ort haben die beiden Pflegefachfrauen Kriterien erstellt:
  • Hoher Pflegebedarf des behinderten Kindes und schwerkranker Familienangehörigen
  • Anspruchsvolle Lebensbedingungen, wie Armut, abgelegene Wohnlage
  • Keine Transportmöglichkeiten
  • Erschöpfte Angehörige
  • Interesse an praktischer Unterstützung und Beratung und Bereitschaft, Hinweise umzusetzen.
Die sorgfältige Auswahl der Familien und die Vorbereitung der Hausbesuche geschieht im Vorfeld der Projekttouren in enger Zusammenarbeit der lokalen Projektleitung mit Schukia und Meriko. Die Familien werden während den Touren von den Pflegefachfrauen mehrmals, oft täglich, für mehrere Stunden besucht. Die Pflegenden werden in den wichtigsten Bereichen der Pflege direkt trainiert und beraten, es werden gezielte Assessments der Lebenslagen des Kindes und seiner Familie gemacht, um sie mit geeigneten Hilfsmitteln zu versorgen und/oder sie ins Programm der Persönlichen Assistenz aufzunehmen. In Absprache mit der lokalen Projektleitung findet auch ein sorgfältiges Monitoring nach den Hausbesuchen statt. Die lokalen Projektleiter:innen bleiben mit den Familien in Kontakt, unterstützen die Familien in der Umsetzung der Hilfestellungen und stehen als Ansprechpersonen zur Verfügung.
Die Pflegefachfrauen erstellen über alle Besuche detaillierte Berichte. Ein Fallbeispiel:
Bild
«Der Patient hat Lähmungen der Arme und Beine, starke Spastik, wegen der Spastik beide Beine gebogener Lage, mehrfache Dekubiti 2.-4. Grades, einen Katheter in der Blase, braucht Hilfe bei der Defäkation. Er wurde dreimal besucht, jeder Besuch hat drei Stunden lang gedauert. Beim Besuch wurde er im Bett völlig gewaschen und seine Dekubiti behandelt. Für ihn wurden dafür 2 Crèmen gekauft. Der Mutter wurden Anweisungen sowohl für die Grundpflege als auch für die Wundbehandlung gegeben. Für sie ist es sehr schwer bei so viel Arbeit alles richtig zu machen, aber sie muss es trotzdem machen, weil sie keine qualifizierte Krankenschwester finden und bezahlen kann, die ihr zu Hause hilft.»

Wichtige Beobachtungen und Erkenntnisse sind:
  • Nicht nur die Patient:innen sind sehr krank, zum Teil haben auch die Pflegenden selbst eine Krankheitsdiagnose und sind durch die Pflege ihrer Angehörigen doppelt erschöpft.
  • Die meisten besuchten Familien sind sehr arm. Es fehlt an allem. Einige Häuser haben keine Wasserversorgung. Viele Hilfsmittel sind in einem katastrophalen Zustand.
  • Ein Teil der Pflegenden (Angehörige, andere Bezugspersonen) leisten unter schwierigsten Bedingungen grossartige Pflegearbeit. Andere sind kaum in der Lage, pflegerische Hinweise umzusetzen.
  • Die grösste Herausforderung ist die fehlende Mobilisierung der Patient:innen. Sie führt zu fast unheilbaren Dekubiti, zu extremer Verstopfung und zu hygienischen Herausforderungen.
  • Viele Patient:innen, teilweise auch die Angehörigen, sind durch die jahrelangen häufig unbehandelten Krankheiten seelisch krank geworden.
Diese Beobachtungen zeigen, dass der Bedarf an Unterstützung bei der Grundpflege von schwer behinderten und kranken Menschen riesig ist und auch weit über das Thema Behindertenhilfe hinausgeht.

Das Projekt MTE kann im Rahmen der Hausbesuche nur punktuell helfen. Um eine nachhaltige Veränderung im Bereich Pflege herbeizuführen, planen die Pflegefachfrauen Schukia und Meriko in Zusammenarbeit mit den lokalen Projektleitungen, einen mobilen, ambulanten Pflegedienst in den Regionen aufzubauen, der Familien mit stark pflegebedürftigen Angehörigen an schlecht zugänglichen Orten regelmässig aufsucht. Ziel ist es, für dieses Vorhaben die Unterstützung der lokalen Regierungen zu erhalten. MTE begleitet und unterstützt diesen Prozess, ist jedoch an der Ausführung nicht direkt beteiligt.
Die verbleibende Zeit bis zum Abschluss des Projekts Ende 2023 steht ganz im Zeichen eines nachhaltigen Projektabschlusses und der Übergabe von zentralen Aktivitäten an eine georgische Trägerschaft. Für die Projektaktivitäten im Bereich Häusliche Pflege / Hausbesuche bedeutet das:
  • Durchführung von Hausbesuchen während der Touren im Oktober 2022 und März, Juni und Oktober 2023
Copyright © 2022  Verein MTE / Meet – Train – Encourage, c/o Fenja Läser, Reiterstrasse 40, CH – 4054 Basel, info@mte-georgia.ch

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